Hallo Leute und Leutinnen!
Heute mal in alten, wertvollen Beiträgen geblättert:
http://www.vernichterforum.de/viewtopic ... 1592#p1592
Lisa - Betreff des Beitrags: Eine heikle Situation!
Beitrag Verfasst: So 9. Okt 2011, 12:28
"Hi Leute, ... Ich weiß gar nicht, warum ihr Kerle so ein Gewese macht, wenn frau ihre Schuhe wegwirft?"
Chris - Betreff des Beitrags: Re: Schuhe wegwerfen
Beitrag Verfasst: So 9. Okt 2011, 12:44
"... Ich wünschte ich hätte eine Zeitmaschine und könnte in die 60er reisen, wo die Schuhe statt im Mülleimer im in jedem Haushalt befindlichen Ofen gelandet sind ..."
Lisa - Betreff des Beitrags: Frauenversteher
Beitrag Verfasst: So 9. Okt 2011, 13:18
"Hallo Leute, ... Ja, das Schuhe wegwerfen hassen wir Frauen wohl alle.
Natürlich sind für uns Frauen unsere ausrangierten Schuhe in erster Regel Abfall, der weg muss, aber es gibt Abstufungen:
Unsere alten zerfledderten Hausschlappen sind auch für uns Frauen wertloser, peinlicher Dreck, dem wir keine Gefühle gegenüber bringen. Das mag auch für stinkende Ballerinas gelten und für Flip-Flops erst recht.
http://vernichterforum.de/viewtopic.php?p=1704#p1704
Aber wenn beispielsweise edle Pumps reif für den Müll sind, dann wird es schon komplizierter:
Dann kann es passieren, dass die erst abends in den Küchenmülleimer geworfenen Schuhe uns am nächsten Morgen traurig angucken und wir bilden uns ein, die vielleicht doch noch einmal zu tragen und sie werden "reentsorgt" und kommen wieder in den Schrank. Oder wir stellen die Schuhe auf den Mülltonnendeckel und hoffen, dass noch eine Frau sich ihrer erbarmt und sie mitnimmt, bevor die Müllabfuhr kommt. Es kann aber auch sein, dass eine Frau ein ganz besonders geliebtes Paar mit vielen Erinnerungen hat, welches sie nun loswerden will / muss. Das ist dann eine ganz verzwickte Kiste: Dann ist es oft sogar unser unabänderlicher Wille, dass die Schuhe vernichtet werden und die niemand anderes mehr in die Hände bekommt! Dann kippen wir Frauen möglicherweise Ekeldreck auf unsere alten Lieblinge ..."
Nun, es waren nicht nur die 60er Jahre - zumindestens hier im östlichen ländlichen Raum dauerte die "selbstverständliche Ofenzeit" deutlich bis in die Neunziger; und, erlebt zum Glück (für uns Mädels und die Schuhe

) seit etwa 10 Jahren eine Renaissance.
Gehen wir in meinen Kindheitserinnerungen etwa ins Jahr 1987 zurück.
Die "typische Küche" kannte damals (fast) keine "Küchenmülleimer". Neben dem Herd stand der Kohleneimer, evtl. im Raum auch noch eine "Brennholz-Sitzkiste" (meist der Lieblingsplatz vom Opi) und auf einer "kalten" Stelle am Herdrand ein Topf für die anfallenden Küchenabfälle, die in der Regel abends entweder in den Schweinetrog oder auf den Kompost-/Misthaufen kamen. Üblicherweise brannte im Herd tagsüber immer ein Feuer "auf Sparflamme", jederzeit bereit, zwecks Kochen/Wasserkochen/Backen kräftig angefacht zu werden.
Nun, "man" war ja in der Schulzeit ständig "in Bewegung" - bei Klassenkamerad/innen zum Hausaufgabenmachen und/oder Spielen, bei Nachbarn zum Warten auf die Eltern, zum "Kaffee-Kuchen-Besuch" oder Mittagessen bei Onkels/Tanten/Großeltern usw.
Überall das gleiche Bild, wie ich es bereits in meiner Kindheitsgeschichte Beschrieben habe, eine ganz selbstverständliche Gewohnheit - ohne länger darüber Nachzudenken.
Zum Beispiel: Der letzte Zucker wurde aus der Papiertüte entnommen. Die leere Tüte wurde Zusammengeknüllt und entweder in den Kohleneimer geworfen oder direkt aus der Hand in die Herdöffnung gesteckt. Auf - rein - zu.
Alles, was irgendwie brennbar war, endete so. Man sah in den Kohleneimern ausgediente Putzlappen, defekte Holzgegenstände, Bücher, kaputtes Spielzeug, Socken usw.
Bedarfsweise kam das dann nach und nach in den Herd - im Winter diente der Herd zusätzlich ja auch noch zur Raumheizung.
Warum sollte es nun mit den ausgemusterten Schuhen Anders sein?
Du gingst mit einer Schulfreundin zu ihr nach Hause. Auf dem Heimweg gaben die abgelatschten Sandalen den Geist auf, ein Riemchen riß ab. Zu Hause angekommen schob sie dich in die Küche, die beiden Ranzen wurden auf den Fußboden gestellt - vor den Hausaufgaben erst mal ein kleiner Imbiß. Die Freundin zog ihre kaputten Sandalen aus, legte sie obenauf in den Kohleneimer und verließ kurz die Küche, um sich andere Schuhe zu holen. Zurück, in jeder Hand ein Paar Ballerinas: "Die oder die?" Du sahst, bei einem Paar waren bereits die Spitzen durchgewetzt, und zeigtest auf die Anderen. Die Freundin zog sie an und bemerkte den Defekt an dem anderen Paar, stellte sie auf die Sandalen in den Kohleneimer. Die Mutter kam in die Küche, stellte Kuchen auf den Tisch, füllte den Pfeifkessel mit Wasser und stellte ihn in die Mitte der Herdplatte. Mit dem Feuerhaken schürte sie die noch aktive Kohlenglut durch, griff in den Kohleneimer, holte den ersten Ballerina heraus und legte ihn ganz selbstverständlich, ohne jeglichen Kommentar, über die Glut auf den Rost. Tür zu. Die Mutter stand neben dem Tisch, es begann eine Unterhaltung über den Schultag, während nebenhin der Herd zu Bulllern anfing. Sie stellte zwei Tassen auf den Tisch, hängte jeweils einen Teebeutel ein, drehte sich um und legte den zweiten Schuh nach. Einige Minuten später folgten noch die beiden Sandalen, gleichzeitig sorgfältig über Kreuz auf die fast völlig verbrannten Ballerinas gelegt. Du unterhieltst dich mit der Freundin, im Ofen tobte ein Feuersturm - aber, nicht weiterhin beachtet - bis endlich der Wasserkessel pfiff. Das Teewasser wurde eingegossen, man ließ sich den Kuchen Schmecken.
Die Mutter füllte den Kessel nach: Für den "Abwasch". Eine gute Gelegenheit, ihre alten, verkratzen Pumps ebenfalls "zu Entsorgen". Sie verließ kurz die Küche, kam mit einem Paar Stoffpantoffeln an den Füßen und einigen kleinen Holzscheiten und den gerade ausgezogenen Pumps in den Händen zurück. Sie warf Beides direkt auf die Fliesen vor den Herd. Einige Hölzer kamen auf die langsam verlöschende Schuhglut.
Zeit, das Geschirr in die Spüle Abzuräumen und den Tisch Abzuwischen, damit die Mädels ihre Hausaufgaben machen können. Dann ein Kontrollblick in den Herd. Du nahmst aus den Augenwinkeln heraus wahr, wie die Mutter einen Pumps an der Hacke faßte und mit der Lederseite der Schuhspitze das Holz auf dem Rost zurechtrückte. Die bereits ein Wenig verkrümmte Spitze rauchte etwas, als sie den Schuh wieder Herauszog, um ihn "richtigherum" zu Drehen und dann sogleich in die Glutmulde zu Legen. Wieder begann der Herd zu Wummern, doch unmittelbar in die heftige Flammenwalze warf sie mit gezieltem Schwung den zweiten Pumps und preßte mit der Feuertür den gegen die Holzscheite verklemmten Absatz, bis sich die Tür Verriegeln ließ.
Nach einigen Minuten pfiff der Kessel erneut und das "ganz besonders geliebte Paar mit vielen Erinnerungen" war sicher und zuverlässig entsorgt - ganz ohne die Notwendigkeit "... dann kippen wir Frauen möglicherweise Ekeldreck auf unsere alten Lieblinge ..."!
Da größere "Saisonauslesen" von Winterkleidung, Handtaschen, Stiefeln usw. in der Regel unter Benutzung des Badeofens "erledigt" wurden, kamen üblicherweise nur wenige Schuhpaare nacheinander und auch meist nur "nach Bedarf" in den Küchenherd. Am nächsten Morgen, vor dem Anheizen, wurde die kalte Asche gezogen, Federeisen, Schnallen usw. mit dem Feuerhaken "abgefischt" und in den Aschkasten geworfen - und dieser wurde, um Staubbildung zu Vermeiden, in der Regel ohne die Zwischenstation "Mülleimer", dann direkt Draußen in die "Tonne" entleert.
Ja, dies wiederholte sich tagtäglich hundert...tausendfach in den Haushalten - völlig NORMAL und ganz SELBSTVERSTÄNDLICH - und zumeist wirklich ohne "so ein Gewese (zu) mach(en), wenn frau ihre Schuhe wegwirft ..."!
Und - Heute? Man muß nicht zwangsläufig der "guten alten Ofenzeit" Nachtrauern. Wenn "Götterfüßchen" ihre Sandaletten vorschriftsmäßig Abgetragen hat, tut es auch ein liebevoll angelegter Schuh-Scheiterhaufen z.B. im Garten.
Am Besten in geselliger Runde. Meine Fresse - da kommt man als "feucht-fröhliches Party-Mädel" so richtig ins Schwärmen und Sabbern ...
Liebevolle Vernichtergrüße!
PS: Mal wieder ein klein Wenig "Modeblogging" (Bild 3):
Hier gibt es doch eine Menge Mitglieder mit einer besonders großen Vorliebe für Jeans ...
Nun wurden von ihnen schon oft verschiedene Modellvarianten gezeigt, die Meisten davon waren im wahrsten Sinne des Wortes wirklich ein Fall für´s Vernichterforum

- ich glaube, SO sollte eine perfekte Jeans zu Pumps "Sitzen" - ich selbst gebe mir zumindest weitgehend große Mühe, wenn ich mal keine Stiefel ...
Apropos Modeblogging: In nächster Zeit fahre ich wieder nach Paris. Ich habe vor, diese Szene von Miranda Kerr zu Kopieren.

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Würde es euch gefallen - oder doch lieber nicht?
Oder, gefallen euch die Katy Perry-Stiefel besser?
