Hallo Leute!
Mit diesen herrlichen Vintage-Salamander-Stiefeln an den Füßen fällt es mir leicht, mich an typische DDR-Zeit-Situationen zu Erinnern.
Gehen wir zurück ins Jahr 1979. Echtes (ungestelltes) "Ost"-Badezimmer mit dem unverzichtbaren Herzstück - dem Badeofen. (Sabber)
Die Hausfrau wäscht mit einer WM 66. Diese Standard-Waschmaschine hatte den großen Vorteil, daß man sie direkt mit heißem Wasser Befüllen und somit nicht nur viel Zeit, sondern auch Strom sparen konnte.
Also, steht sie nicht umsonst direkt neben dem Badeofen. Und, wo bekommt man wiederum am Schnellsten und kostenlos heißes Wasser her: Richtig! Wenn man schnell einige alte Schühchen, oder noch besser, gefütterte Lederstiefel verfeuert.
Eine seinerzeit fast überall gesehene Situation - neben der ratternden Waschmaschine der wummernde Badeofen, bereit für die nächste Waschladung. Früher war es eben nicht so einfach - die seinerzeitigen Gerätschaften erforderten zumeist einen separaten "Waschtag".
Ein willkommener Anlaß dazu, nebenbei auch gleich den Schuhschrank "Aufzuräumen".
Und, so ist es eben leicht verständlich zu Erklären, warum damals (fast) alle Schuhe im Ofen endeten. Noch beliebter war das "Sammeln" einer gesamten Mehrfamilen-Hausgemeinschaft im Waschkeller. Ich habe seinerzeit beim Besuch von Freund/innen keinen Waschkessel gesehen, neben dem nicht mindestens ein Paar alter Schuhe lag ...
Ja - da kriegt ihr Fetis das große Kribbeln und Sabbern! Völlig selbstverständlicher und normaler Anblick: Wenn "Papi" am "Waschtag" mal für kleine Jungs ins Bad mußte und "Mami" dabei beobachten konnte, wie sie vorm Badeofen kniete und mehr oder weniger liebevoll, aber dafür konsequent, ihre abgelatschten Schühchen verheizte ...
Dann pinkle mal mit ´ner Keule im Sitzen!
Wenn ich vorm Badeofen auf meiner Felldecke kniete, hat mein lieber Mann sich gern hnter mich auf den Rücken gelegt, mit beiden Händen meine Stiefelabsätze auseinandergedrückt, seinen Kopf dazwischengeschoben und meinem Teddybärchen eine "Katzenwäsche" spendiert! Und - der gewünschte "Erfolg" stellte sich meist eher ein, als ein Paar Pumps zum Verbrennen brauchte!
Übrigens: Mal so ganz nebenbei bemerkt. Die "Ossis" werden sich noch gut an "SERO" erinnern. An jedem Wochenende bevölkerten ganze Familien die Müllkippen zum gemeinschaftlichen Flaschen- und Gläsersammeln. Und - das waren in den seltensten Fällen "Arme" - da stand der Wartburg oder Lada nebst "Klaufix" daneben. So mancher Trabi-Kombi hatte seinen Ursprung hier! Zu den Obstkisten mit den Wertstoffen hatte jede "Sammlergruppe" mehrere Säcke neben sich stehen; so kamen die aus den Plattensiedlungen "versehentlich" auf die Kippe gefahrenen Altschuhe auch noch dahin, wo sie eigentlich hingehörten - in "Muttis" geliebte Küchenherde, Badeöfen, Wasch- und Heizungskessel!
Viel Spaß mit den Bildern!